Knieschmerzen – ein Fall für die Tape-Therapie

 

Knieschmerzen sind per Definition Schmerzen im Bereich des Kniegelenkes. Sie treten vor allem bei älteren Menschen auf, die unter Arthrose leiden. Aber auch durch Verletzungen, Über- und Fehlbelastungen entstehen oft Knieschmerzen. 

Das Kniegelenk verbindet den Oberschenkelknochen und den Schienbeinknochen des Unterschenkels. Zwischen diesen beiden Knochen befinden sich die beiden Menisken, zwei halbmondförmige Knorpelscheiben, die als Puffer dienen. Davor liegt die knöcherne Kniescheibe, die Patella. Das Kniegelenk wird durch Bänder und Muskeln zusammen gehalten. Hinzu kommen noch wichtige Nervenbahnen, von denen hier nur der Ischiasnerv angeführt werden soll. 

Der große mechanische Anteil an der Bewegung des Menschen, birgt erhöhte Gefahren vor Verschleiß und Überbelastung des Kniegelenkes. Die logischen Folgen zeigen sich dann auch immer in einer lokalen Symptomatik, die mit Bewegungseinschränkung und Schmerzen einhergeht. In den meisten Fällen handelt es sich um Fehlbelastungen und Irritationen der umgebenden Muskulatur. Hier kann mit der Tape-Therapie sehr gut geholfen werden. Ebenso bei denjenigen Menschen, die bereits eine Knieoperation hinter sich oder „nur“ Probleme nach einer Arthroskopie haben. Durch die Tape-Therapie werden die muskulären Strukturen wieder in ihre korrekte Statik gebracht und die Kräfteverteilung im Bereich des Gelenkes wiederhergestellt. 

Ganz wichtig ist hierbei der korrekte Stand des Beckens, da eine verdrehte Becken-schaufel wiederum einen falschen Winkel des Hüftgelenkes nach sich zieht und folglich auch eine Fehlstellung des Kniegelenkes. Ebenso hat natürlich eine Fehlstellung des Fußes und der Sprunggelenke Auswirkungen auf das Kniegelenk. 

Für die Behandlung heißt das, dass sinnvollerweise primär die Statik mittels Dorntherapie eingerichtet sein muss, um dann die umgebende Muskulatur mit Tapes zu behandeln. 

Für die lokale Behandlung des Kniegelenkes gibt es verschiedene Tape-Verbände, je nach Diagnose. So kann man beispielsweise ein Kniegelenkstape anwenden, wenn ein Kniegelenkserguss, also eine vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit vorliegt. Ein Patella-Stabilisierungs-Tape findet seine Anwendung bei Patellaluxation, also bei einer Verrenkung der Kniescheibe z.B. bei Verdrehunfällen beim Sport. 

Was ist jetzt eigentlich diese Tape-Therapie?

Die Tape-Therapie oder Dolo-Taping ist eine simple Methode, den Menschen ihren Schmerz zu nehmen und eine dauerhafte Heilung herbeizuführen. Dabei ist es egal, ob es sich um chronische oder akute Leiden handelt. Schmerzbeseitigung ohne Medikamente und therapieren ohne Schmerzen – das ist Dolo-Taping. 

Das Tape besteht aus elastischer Baumwolle, mit einem auf der Rückseite wellenförmig aufgetragenen Acrylkleber. Es ist kein Medikament aufgebracht. Das Material hat eine große Eigenelastizität und kann in Längsrichtung bis auf 140 % gedehnt werden. Durch die extra entwickelte Struktur des Tapes ist eine volle Hautatmung gewährleistet, sodass es zu keiner Feuchtigkeitsstauung zwischen Tape und Haut kommen kann. Sowohl die Baumwolle als auch der Kleber sind hypoallergen, das heißt es kommt fast nie zu Hautreizungen oder Allergien – es treten praktisch keine Nebenwirkungen auf. Die Tapes sind latexfrei. Sie sind wasser-beständig. Somit ist es kein Problem, mit aufgebrachtem Tape zu duschen oder zu baden. Große Wärme wie z.B. in der Sauna sollte jedoch gemieden werden, um die Haftfähigkeit zu erhalten. Die Tapes bleiben 10 bis 14 Tage auf der Haut. Sie lassen sich problemlos entfernen – ggf. nach vorherigem befeuchten. 

Die Wirkung des Tapes erstreckt sich auf mehrere Ebenen: die Haut, die Muskulatur, die Lymphgefäße, sogar innere Organe. 

1) Bei der Haut kommt es zu einer Mehrdurchblutung und zu einer erhöhten Stoffwechselleistung. Man erreicht somit einen schnelleren Abtransport von Schadstoffen und eine verbesserte Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff, Nährstoffen und heilungsfördernden Hormonen und Zellen. 

2) Die Muskulatur erfährt eine sanfte Dauermassage sowie Dauerlymphdrainage. Dies führt im Muskelgewebe zu einer Steigerung der Durchblutung und des Stoff-wechsels. Dadurch kommt es zum Abbau von Ödemen im behandelten Bereich. 

3) Der Lymphfluss wird angeregt. Dies führt z.B. bei „blauen Flecken“ zu einem schnelleren Abbau und Abtransport. 

4) Auch innere Organe werden erreicht. Durch das Tapen bestimmter Regionen erhält man eine Entlastung der umgebenden Muskelanteile, wobei sich durch die verbesserte Stoffwechsellage „angeschlagene“ Organe langfristig regenerieren können. Anwendungsbeispiele wären hier Menstruationsbeschwerden, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa. 

Die Tapes gibt es in verschiedenen Farben. Seit Jahrhunderten ist bekannt, wie wohltuend sich unterschiedliche Wellenlängen des Lichtes auf den Körper auswirken. Und auch neueste Forschungen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Haut in der Lage ist, Farbschwingungen aufzunehmen. Rot beispielsweise führt Energie zu, wärmt und belebt und wird z.B. bei einer schwachen Rückenmuskulatur oder kalten Körperregionen eingesetzt. Blau entzieht Energie, beruhigt und entspannt, löst Verkrampfungen und lockert die Muskeln. Ein stark entzündetes Kniegelenk z.B. wird von einem kühlenden blauen Tape profitieren. Gelb wirkt beruhigend und hat eine ausgleichende Wirkung, stärkt die Nervenkraft und aktiviert das Gehirn, es muntert auf, hilft die innere Anspannung zu lösen und regt die Motorik an. Orange führt auch Energie zu, jedoch schwächer als rot, es spendet Kraft nach psychischer Erschöpfung und stärkt auch das Immunsystem. Grün liegt zwischen blau und gelb. Es ist die Farbe der Mitte und Neutralität. Es wirkt beruhigend ohne zu ermüden. In der medizinischen Farbtherapie gilt grün als Farbe, die den Rhythmus von Herz und Nieren ausbalanciert. Letztlich gibt es noch hautfarbene Tapes. Sie sind neutral und haben keine energetische Wirkung. Man verwendet sie, wenn sie optisch nicht auffallen sollen. 

Die Anwendungsgebiete für die Tape-Therapie sind wegen der oben erwähnten Wirkungsweise sehr vielfältig. Nicht nur die Beschwerden der Wirbelsäule und des kompletten Bewegungsapparates werden therapiert, sondern z.B. auch: 

Narben – sie werden mittels Tape besser durchblutet und es kommt zu einer „Aufweichung“.

Warzen können getaped werden. Durch die erhöhte Stoffwechseltätigkeit reagieren besonders Dornwarzen viralen Ursprungs gut auf das Tape, weil die bessere Versorgung des umliegenden Gewebes eine Art Immunschranke erzeugt, die die Viren vernichtet.

Multiple Sklerose – sie kann mit Dolo-Taping selbstverständlich nicht geheilt werden. Hier ist es jedoch das Ziel, bei Spastiken und Lähmungen Schmerzen und Beschwerden zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen bzw. aufrechtzuerhalten.

Tinnitus – soweit es sich um einen muskulär bedingten oder auch Stress bedingten Tinnitus handelt, hat man gute Chancen, die lästigen Ohrgeräusche wegzubringen.

Folgebeschwerden eines Schlaganfalls – durch Stimulierung der Muskulatur und Nervenversorgung kann die Wiederherstellung der Beweglichkeit vorangetrieben werden. Die Tape-Therapie versteht sich hier als unterstützende Maßnahme, ebenso wie die regelmäßige Krankengymnastik.

                                                                                            zurück